Work in Progress 2025: meeting point

Jedes Jahr finden unsere Work in Progress Vorstellungen und unsere Abschlussvorstellungen unter einem anderen Motto statt. Raul Valdez, künstlerischer Leiter der CDSH – Contemporary Dance School Hamburg, lässt sich bei der Themenfindung von der Energie und Dynamik der jeweiligen Abschlussklasse inspirieren. In diesem Jahr ist “meeting point” zugleich Leitthema und Experimentierfläche für alle Choreograf*innen und Tänzer*innen. 

Die „Work in Progress“-Vorstellungen geben einen Ausblick auf die Arbeiten des bevorstehenden Abschlussprojekts im Sommer 2025. 

Ein “meeting point” ist in erster Linie ein bestimmter Ort in Zeit und Raum. In der Antike war es ein Ort in den Zentren der Stadtstaaten, an dem Menschen mit verschiedenen, oft gegensätzlichen Meinungen und Perspektiven, zusammenkommen konnten, um zu diskutieren und die politische Realität zu gestalten. Ein Treffpunkt, der die Geburtsstätte der modernen Demokratie markiert.

Wenn Menschen zusammenkommen, tun sie das nicht nur aus verschiedenen geografischen Richtungen, sondern auch mit unterschiedlicher Sozialisierung, Bildung, Kultur, religiösen und politischen Überzeugungen. Ein Treffpunkt ist daher nicht nur ein Ort, an dem man ankommt, sondern auch ein Ort des Aufbruchs: Hier teilen Menschen ihre verschiedenen Sichtweisen und Ideale und verlassen den Ort mit neuen Perspektiven.

Die Offenheit, sich gegenseitig zu sehen und zu hören, erfordert ein Bewusstsein für die Komplexität der Realität, für Widersprüche, Grauzonen und Überschneidungen. Wahre Lösungen liegen nicht in groben Vereinfachungen, starren Ideologien und der Dämonisierung konträrer Ansichten, sondern in den Nuancen, die zwischen Stereotypen und Extremen liegen.

In Zeiten, in denen sich die Fronten verhärten, populistische Rhetorik Menschen mobilisiert und politische Realitäten schafft, ist es von besonderer Bedeutung zusammenzukommen. Die Welt besteht nicht aus einer Reihe von Absolutheiten, sondern aus einem Geflecht von unterschiedlichen Wahrheiten. Die einzige Möglichkeit, sie in Einklang zu bringen, besteht darin, einander zuzuhören und einander mit Empathie zu begegnen.

Nicht zuletzt finden wir solche Treffpunkte auch in uns selbst, wenn verschiedene Aspekte des Selbst in einen Dialog treten: die eigene Vergangenheit und Gegenwart, unterschiedliche emotionale Zustände oder widersprüchliche Wünsche und Werte.

Choreografien von Javier Báez zusammen mit Gioia de Piccoli, Eldad Ben Sasson, Mihir Vipin Grover, Yolanda Morales, Ursina Tossi und Raul Valdez. Die Tänzer*innen des dritten Ausbildungsjahrs zeigen die Premiere ihrer ersten Abschlusschoreografie von Eldad Ben Sasson. 

Wie jedes Jahr finden unsere Work in Progress Vorstellungen im Hamburger Sprechwerk statt. In diesem Jahr am 7. und 8. März um jeweils 20:00 Uhr, sowie am 9. März um 18:00 Uhr. Die Derniere am Sonntag wird gestreamt. 

Vorverkauf: 12 €, ermäßigt 8 € ⎹ Abendkasse: 15 €, ermäßigt 11 € ⎹ Livestream: 4 € 

Tickets gibt’s auf www.cdsh.de 

…und wie immer freuen wir uns sehr über Spenden via PayPal: cdsh@cdsh.de 

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